Individuelle Förderung von Mundmotorik und Sensibilität

Von Sprachentwicklungs- bzw. Lautbildungsstörungen ist die Rede, wenn die sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes sich nicht der Norm entsprechend entwickeln. Die Koordination der Sprachlautbildung ist ein komplexer Bewegungsablauf, der die einwandfreie Funktion der oralen Strukturen voraussetzt. An der Lautbildung beteiligt sind neben den Lungen vor allem der Kehlkopf mit den Stimmlippen, der Rachenraum mit dem Gaumensegel, die Mundhöhle mit der Zunge, dem Gaumengewölbe, den Alveolarkämmen und den Zähnen, der Mundvorhof und die Lippen sowie die Nasenhaupt- und -nebenhöhlen.

Für die Entstehung von Sprachentwicklungs- und Lautbildungsstörungen können verschiedene Faktoren verantwortlich sein. Häufige Ursachen sind dabei Zahnstellungs- und Bissanomalien. Rund ein Drittel bis die Hälfte der Lautbildungsstörungen betreffen die Laute s, sch und vorderes ch. Bekannt sind solche Störungen als „Lispeln“. Medizinisch spricht man von Sigmatismus.

Bei Sprachentwicklungsstörungen ist es wichtig, dass das Kind individuell gefördert wird. Logopädische Therapien können solchen Störungen entgegenwirken. Logopäden bzw. Sprachtherapeuten wenden Behandlungen an, die dazu beitragen, die Konzentration und damit die Lernfähigkeit zu fördern und die Motorik zu verbessern. Oft ist hier die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopäden, Ärzten und Therapeuten ratsam, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.